Ein Rezept für alle, die gerade so gar keinen Bock haben. Also so gar nicht.
Ich hab zurzeit absolut keine Lust zu kochen. Nicht mal ein kleines bisschen. Und das ist, na ja, sagen wir mal: suboptimal, wenn man beruflich Rezepte entwickelt. Aber so ist es eben gerade. Ich weiß nicht, ob es an unserer Küche liegt (die ich wirklich nicht liebe), an irgendeiner kreativen Blockade oder einfach daran, dass ich zu lange zu viel gegeben habe und mein Hirn jetzt ein bisschen auf Standby geschaltet hat. Vielleicht ist es alles zusammen. Vielleicht ist es auch egal.
Was ich aber weiß: Ich möchte gerade so wenig Zeit wie möglich in der Küche verbringen. Wenn es nach mir ginge, würden wir jeden Tag Flammkuchen essen. Zum Glück geht es gerade ziemlich oft nach mir. Also essen wir Flammkuchen. Viel Flammkuchen.
Meistens nehme ich einfach irgendeinen Fertigteig, Schmand, irgendein Gemüse und haue alles schnell in den Ofen. Mehr Energie will ich da ehrlich gesagt nicht reinstecken. Aber das kann ich euch ja hier nicht anbieten. Also gibt's eine Version mit einer selbstgemachten Creme aus Seidentofu. Die ist nicht nur sehr lecker und super schnell gemacht, sondern auch vegan. Lieben wir.
Diese verflixte Käsesauce aus Seidentofu
Ich hab schon ein paar Mal versucht, mit Seidentofu käsige Soßen zu machen. Spoiler: war jedes Mal ekelhaft. Es hat wirklich ein paar Anläufe gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass diese Soßen „roh" einfach nicht gut schmecken. Gekocht? Super. Ungekocht? Glibberige Katastrophe.
Ich wollte schon öfter ein Rezept für vegane Mac and Cheese mit Seidentofu entwickeln, aber ich hab's jedes Mal nach dem Mixen abgebrochen, weil ich dachte: „Okay, das ist Müll, weg damit." Hätte ja niemand ahnen können, dass man die Soße erst einkochen muss, bevor man sie probiert. Manchmal muss man Dinge einfach erst fertig machen, bevor man weiß, ob sie funktionieren.
Dabei ist diese vegane Käsesoße eigentlich total simpel. Sie besteht nur aus Seidentofu, Hefeflocken und ein paar Gewürzen und sie ist in zwei Minuten fertig vorbereitet. Man muss sie danach nur noch backen oder aufkochen.
Zucchini oben, Zucchini unten, Zucchini überall
Einige von euch haben sich dringend Rezepte mit Zucchini gewünscht, weil sie euch gerade im Garten wie verrückt um die Ohren wächst. Da ich Zucchini über alles liebe, auch roh übrigens, weil lecker und total unterschätzt, bin ich dieser Bitte natürlich gerne nachgekommen.


Damit möglichst viel davon zum Einsatz kommt, habe ich den Flammkuchen nicht nur damit belegt, sondern ihn auch noch mit einem kleinen Zucchinisalat garniert. Der geht genauso schnell wie der Rest. Ich musste die Zucchini für den Flammkuchen sowieso mit dem Sparschäler in feine Bänder schneiden, also habe ich einfach ein paar mehr geschält und daraus im selben Atemzug einen rohen Salat gemacht.
Bei den Gewürzen und Kräutern könnt ihr euch komplett austoben. Ich habe grünes Zhug und frischen Dill verwendet, aber ihr könnt genauso gut Chili, Za'atar oder einfach italienische Kräuter nehmen. Alles erlaubt, alles gut. Hauptsache, ihr kriegt eure Zucchini irgendwie weg.
Rezept: Zucchini Flammkuchen für Faulis
Zutaten:
1 Packung Flammkuchenteig
100 g Seidentofu
2 TL Hefeflocken
1/2 TL Dijonsenf
1 Zitrone (Saft)
1 Prise Rauchsalz oder Rauchpaprika
2 mittelgroße Zucchini
etwas grüner Zhug oder Gewürze nach Wahl
1,5 EL Olivenöl
etwas frischer Dill
1/2 EL Weißweinessig
Optional: eingelegte Zwiebeln (Rezept hier)
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Ofen vorheizen: Backofen auf 210 Grad Celsius Umluft vorheizen.
Tofucreme zubereiten: In einem hohen Gefäß Seidentofu, Hefeflocken, Dijonsenf, Zitronensaft, eine Prise Rauchsalz oder Rauchpaprika sowie etwas Salz und Pfeffer mit einem Pürierstab zu einer glatten Masse vermixen.
Flammkuchen bestreichen: Den Flammkuchenteig auf ein Backblech legen und mit der Tofucreme bestreichen. Nach Belieben mit grünem Zhug oder anderen Gewürzen bestreuen.
Zucchini vorbereiten: Zucchini mit einem Sparschäler oder einer Mandoline in sehr dünne Bänder schneiden. Etwa 2/3 der Zucchinibänder nebeneinander auf dem Flammkuchen verteilen, bis alles bedeckt ist. Mit etwas Salz bestreuen und 1/2 EL Olivenöl über die Zucchini träufeln.
Flammkuchen backen: Den Flammkuchen etwa 10 Minuten im Ofen backen, oder bis der Teig goldbraun und knusprig und die Zucchini leicht gebräunt ist.
Salat zubereiten: Währenddessen in einer Schüssel die übrigen Zucchinistreifen mit 1 EL Olivenöl, frischem Dill, Weißweinessig, Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft vermengen.
Anrichten: Den fertigen Flammkuchen aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen, dann mit dem Zucchinisalat belegen. Nach Geschmack mit eingelegten roten Zwiebeln, etwas Salz, Pfeffer und ein paar Spritzern Olivenöl garnieren.
Tipp: Der Flammkuchen schmeckt am besten frisch aus dem Ofen, hält sich aber auch am nächsten Tag noch gut im Kühlschrank und kann kalt oder kurz aufgewärmt gegessen werden.
Ich hoffe, dieser super einfache Flammkuchen hilft euch genauso durch faule Kochabende wie mir. Manchmal braucht man eben Rezepte, die funktionieren, ohne dass man groß nachdenken muss. Und falls ihr auch gerade in einer Kochblockade steckt: Das ist völlig okay und geht vorbei!
Habt ihr auch solche Phasen? Oder habt ihr vielleicht Tipps, wie man aus einer Kochmüdigkeit wieder rauskommt? Schreibt es gerne in die Kommentare, ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!
Und falls dieser Newsletter bei euch angekommen ist: Teilt ihn gerne mit Menschen, die auch mal einen entspannten Kochabend brauchen können.
Bis zum nächsten Mal,
Sophia