Hi!
Manchmal brauche ich einfach Comfort Food, zum Beispiel dann, wenn ich gerade erfahren habe, dass ich mit Vollgas Richtung Menopause schlittere. Ich war neulich bei der Gyn, weil ich davon überzeugt war, dass irgendwas nicht stimmt, aber dann hat mir diese freche Ärztin gesagt, dass alles gut ist, ich sei nur in der Prämenopause. Bitte was?!??! Ich bin doch noch ein Bebi! Ich habe gerade mal so gecheckt, wie das mit diesen Steuern funktioniert und bin gefühlt erst seit 2 Jahren aus der Pubertät raus und dann das? Wie kann das sein? Ruft Galileo Mystery an, ich bin ein biologisches Wunder.
Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke, dann kommt es doch nicht sooooo überraschend. Ich kann mich seit ein paar Jahren für überteuerte Dekoartikel begeistern, finde Campen plötzlich doof und habe mir neulich eine neue Matratze gekauft, weil ich von der alten RÜCKEN bekommen habe. Jetzt ist es also offiziell, ich bin erwachsen. Mehr als das, ich bin so richtig erwachsen. Find ich ein bisschen frech.
Natürlich ist das alles nur Spaß, denn ich finde Älterwerden ist ein Privileg. Es gab einige Menschen in meinem Leben, die ich sehr gemocht oder sogar geliebt habe, die dieses Privileg nicht hatten. Mir geht es vielmehr darum, dass ich nicht schon wieder Bock auf eine (hormonelle) Veränderung habe. Ich will einfach nur meine Ruhe. Und scharfes Kartoffelgratin.
Aus der Not geboren
Dieses Rezept ist aus der Not geboren, denn ich hatte neulich viel zu viel Sahne im Haus, da ich ein paar Rezepte für Kund:innen gefilmt habe. Ich koche ja eigentlich so gut wie nie mit Sahne, also habe ich meine liebsten Instagram Follower:innen gefragt, was ich mit der ganzen Sahne machen soll und ziemlich oft wurde Kartoffelgratin genannt. Diese Idee fand ich natürlich sehr gut, also habe ich mich sofort an die Arbeit gemacht. Ich habe mich dann relativ spontan dafür entschieden, noch ein paar Löffel Gochujang mit ins Gratin zu kloppen und das war ja mal die beste Idee ever. Die scharfe Gochujang-Paste passt super gut zum käsigen Gratin und obwohl das Gratin an sich doch recht schwer ist, verleiht die scharfe Paste dem Gericht eine gewisse Leichtigkeit und natürlich ordentlich Wumms.
Bereit für was Festes: Gochujang und Käse
Gochujang und Käse sind übrigens ein absolutes Dream-Team, das mehr Aufmerksamkeit verdient. Das Fett im Käse mildert die Schärfe der Paste, während die Würze des Gochujang verhindert, dass das Käsige zu schwer oder eindimensional wirkt. Vielleicht erinnert ihr euch an den "Spicy Honey" Trend für Pizza? Genau das gleiche Prinzip, nur noch besser!
Aber Vorsicht bei der Dosierung: Tastet euch lieber langsam an die Schärfe heran. Fangt mit einem Esslöffel Gochujang an, verrührt ihn gut mit der Sahne-Käse-Mischung und schmeckt ab. Dann könnt ihr nach und nach mehr hinzufügen, bis es für euren Geschmack passt. Manche Gochujang-Pasten sind schärfer als andere, und jeder hat ein anderes Schärfeempfinden. Ich persönlich mag es richtig scharf und nehme gerne 4-5 EL, aber ihr könnt das natürlich nach eurem Geschmack anpassen. Wenn ihr zu viel erwischt habt, könnt ihr übrigens noch etwas Sahne oder Crème fraîche unterrühren, um die Schärfe wieder zu mildern.
So, genug geschwafelt, jetzt geht’s los!