Hi!
Ich versuche ja gerade, ein bisschen meine Vorräte aufzubrauchen. Leider ist es nämlich eine ganz blöde Angewohnheit von mir, wirklich alles immer im Haus haben zu müssen. Muss ich gar nicht. Ich wohne nämlich gerade mal 2 Gehminuten von 3 verschiedenen Supermärkten entfernt. Außerdem kann man ja im Zweifel auch noch bestellen. Es ist also vollkommen unnötig, sich die viel zu kleine Küche mit Unmengen Zeug zuzuballern, das dann jahrelang in irgendeiner Schublade vor sich hinmodert.
Manchmal mache ich Rezepte, bei denen ich nur ein bisschen von der einen oder anderen Zutat brauche und danach brauche ich diese Zutat nie wieder. Das geht mir gerade mit Maismehl so. Nicht Polenta, Maismehl. Ich könnte daraus Tortillas machen, allerdings habe ich keine Tortillapresse und noch ein Single-Use-Gerät brauche ich nun wirklich nicht. Habt ihr vielleicht eine Idee für ein Rezept mit Maismehl?
Hier noch einmal die Regel für meine Aufbrauch-Challenge:
Meine Aufbrauch-Challenge hat bestimmte Regeln, die ich befolgen muss. Da ich aber ein ausgewachsenes Autoritätsproblem habe, werde ich mich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht an diese Regeln halten, aber aufschreiben kann ich sie ja trotzdem mal:
Ich darf keine trockenen oder haltbaren Lebensmittel mehr kaufen!
Ich muss in jedem neuen Rezept mindestens ein Lebensmittel aus meinem Schrank verwenden!
Frische Zutaten wie Obst, Gemüse und Milchprodukte darf ich kaufen!
Dips und Saucen sind vorerst auch verboten, denn davon habe ich auch zu viele. Wenn etwas wie Sojasauce leer geht, darf ich es aber nachkaufen!
Ich darf keine neuen Gewürze kaufen, Nachkaufen von den Basics ist erlaubt!
Rettet die Weizentortillas
Heute soll es allerdings nicht um selbstgemachte Tortillas gehen, sondern um die offene Packung Weizentortillas, die nach einem Rezepttest für einen Kunden schnell aufgebraucht werden müssen. Die Dinge halten sich nämlich gar nicht mal so lange, wenn die Packung erst mal auf ist.
Immer dann, wenn ich Tortillas aufbrauchen muss, mache ich Quesadillas. Also keine authentischen Quesadillas, denn dafür benötigt man eigentlich traditionellen Oaxaca-Käse. Dieser mexikanische Käse ähnelt dem Mozzarella, ist aber würziger und hat eine festere, fadenziehende Textur. Alternativ funktionieren aber auch Monterey Jack oder ein milder Cheddar wunderbar.
Rauchige Artischocken-Quesadillas
Vor vielen Jahren habe ich mal in einer Stadt am anderen Ende der Welt in einem mexikanischen Restaurant vegane Quesadillas mit Artischocken und viel Raucharoma gegessen und seitdem gehen mir diese schmackofatzigen Dinger nicht aus dem Kopf. Auf veganen Käse hatte ich heute aber keine Lust, also habe ich Käse aus Kuhmilch verwendet.
Das rauchige Aroma könnte man mit Chipotle Chilis erreichen. Chipotle sind übrigens geräucherte, getrocknete Jalapeños mit einem intensiv rauchigen und gleichzeitig leicht süßlichen, mittelstarken Schärfegrad. Sie geben jedem Gericht eine wunderbare Tiefe und Komplexität. Allerdings kommt man auch an die nicht immer ohne Probleme ran.
Ich verwende daher aus Gründen der Bequemlichkeit geräucherten Käse. Den gibt es in vielen Supermärkten, meistens allerdings ein bisschen versteckt. Es gibt ihn in Bällchen als Scamorza oder wie in meinem Fall als Käsesticks. Ist aber so ganz grob gesehen alles das gleiche: geräucherter, fester Mozzarella. Geräucherter Mozzarella zieht richtig schöne Fäden und hat bis auf das Raucharoma keinen allzu intensiven Eigengeschmack, also können die anderen Zutaten glänzen.
Neben den Artischocken aus der Dose, die auch schon seit einer ganzen Weile in meinem Schrank gewohnt haben, habe ich frischen Babyspinat verwendet, als Anlehnung an den berühmten Artichoke Spinach Dip aus Amerika. Richtige Fusion-Küche hier. Gewürzt wird sehr einfach mit Knoblauch, Salz und Pfeffer, Limette und Chili (oder Tajin, wenn ihr das da habt) und dazu gibt es die Guacamole-Reste vom Vortag. Ich muss euch aber glaube nicht erklären, wie man eine Guacamole macht. Also hoffe ich.
Heute aufgebraucht:
Weizentortillas
Artischocken aus der Dose
Tajin